- Was ist Whisky?
- Was bedeuten die verschiedenen Bezeichnungen?
- Wie erkennt man Qualitätsmerkmale beim Whisky?
- In welchen Ländern wird Whisky hergestellt?
- Welche Produzenten sind beliebt?
- Wie wird Whisky getrunken?
- Was sind beliebte Whisky-Cocktails und Mixgetränke?
- Ist Whisky als Wertanlage geeignet?
- Abschließende Fragen zum Thema
Whisky ist ein traditionsreiches Getränk, das viele vor allem mit Ländern wie Schottland, Irland und den USA verbinden. Der goldgelbe Gaumenschmaus wird von Kennern regelrecht zelebriert und stilvoll getrunken. Die Auswahl zwischen Bourbon, Single Malt oder Blended Whisky ist enorm. Wir zeigen Ihnen im Folgenden ausführlich, welche Eigenschaften Whisky hat, wo er herkommt, zeigen Besonderheiten und Unterschiede auf und beleuchten den Mythos näher.
Was ist Whisky?
Wasser spielt in der Heimat des Whiskys eine große Rolle. Im Gälischen bedeutet das Wort etwa Wasser des Lebens. Aber was ist Whisky eigentlich genau? Das Getränk besteht aus Getreide wie Roggen, Mais, Weizen oder Gerste. Außerdem reift Whisky über Jahre in speziellen Eichenfässern, die ursprünglich für Sherry oder Bourbon genutzt wurden.
Bereits die Herstellung ist speziell. In den Destillerien arbeiten die Experten mit viel Liebe zum Detail und wenden für Lagerung und die perfekte Reife mehrere Jahre auf. Whisky darf ausschließlich aus Getreide bestehen und muss mindestens drei Jahre im Eichenfass gereift sein und bei der Abfüllung einen Alkoholgehalt von mindestens 40 % Vol. vorweisen. Die größte Bekanntheit weisen der Bourbon und der Scotch Whisky auf.
Was bedeuten die verschiedenen Bezeichnungen?
Es gibt einige Unterschiede beim Whisky und verschiedene Sorten. Die Unterschiede beziehen sich dabei vor allem auf die Herstellungsverfahren, die Lagerung und die verarbeiteten Getreide. Im Handel ist Whisky in verschiedenen Bezeichnungen zu finden, dabei hilft zum Beispiel die Unterscheidung nach dem Getreide.
Single Malt
Single Malt Whisky wird aus Wasser und gemälzter Gerste in einer einzigen Destillerie in den so genannten Pot stilles, den Brennblasen, hergestellt.
Grain
Grain Whisky ist ein Produkt aus Weizen, ungemälzter Gerste und Hafer. Das gilt für Europa. In den USA und Kanada können noch Roggen dazukommen, in den USA wird auch Mais verarbeitet. Grain Destillate werden ausschließlich für Blended Whiskys genutzt.
Blended
Bei Blended Whiskey handelt es sich um eine Mischung verschiedener Destillate und Whiskys. So ergibt sich ein bestimmtes Markenprodukt, das im Geschmack immer gleich ist.
Rye
Rye Whisky wird überwiegend aus Roggen hergestellt. Das Produkt muss einen Anteil von mindestens 51 Prozent Roggen vorweisen können.
Bourbon
Bourbon ist vor allem in den USA bekannt und stammt meist aus Kentucky. Dieser Whiskey enthält mindestens 51 Prozent Mais.
Corn
Corn ist Whisky, der hauptsächlich aus Mais besteht. Der Anteil an Mais liegt bei über 80 Prozent.
Malt
Malt Whisky ist Whisky, der aus gemälzter Gerste hergestellt wird.
Wie erkennt man Qualitätsmerkmale beim Whisky?
Whisky ist nicht gleich Whisky, dafür gibt es einige wichtige Qualitätsmerkmale, die Genießer kennen sollten. Dabei kommt es natürlich auch auf den persönlichen, subjektiven Geschmack an. Die objektive Qualität bestimmen vor allem die Qualität der Rohstoffe und die sorgfältige Verarbeitung. Wer sich ein Bild machen möchte, kann sich hier orientieren.
Ein Punkt ist der Unterschied zwischen einem Blended Whisky, also einer Mischung, oder einem reinen Whisky, dem Single Malt. Eine wichtige Frage ist auch, wie lange der Whisky im Fass gelagert wurde. In der Folge kann es sich um einen Jahrgangs-Whisky oder um eine limitierte Einzelfass-Abfüllung handeln. Diese Einzelabfüllungen sind vor allem bei Sammlern sehr begehrt.
Beim Whisky wird häufig Zuckercouleur zugesetzt. Das ist üblich, um dem Whisky die Bernsteinfarbe zu geben. Dies hat jedoch nur geringen Einfluss auf den Geschmack. Außerdem kann der Whisky bei der Herstellung kalt filtriert worden sein. Dadurch werden Fettsäuren abgesondert, die den Whisky eintrüben können. Diese Fettsäuren enthalten aber auch Aromastoffe, die dem Whisky schließlich fehlen.
Für die Qualität und die Reinheit spielt auch eine Rolle, welches Quellwasser für die Herstellung verwendet wurde.
In welchen Ländern wird Whisky hergestellt?
Schottland
Whisky aus Schottland wird heute in ungefähr 100 Destillerien hergestellt. Die Brennereien und die dort produzierten Getränke werden nach Regionen geordnet, die eine typische charakteristische Note mitbringen.
Schottischer Whisky muss einige Kriterien erfüllen. Zum Beispiel muss Wasser und gemälzte Gerste enthalten sein. Außerdem muss der Whisky mindestens drei Jahre in Eichenfächern mit einem Fassungsvermögen bis zu 700 Litern in Schottland unter Zollverschluss gelagert werden. Bevor der Whisky abgefüllt wird, darf Wasser und Zuckercouleur zugesetzt werden.
Die wichtigsten Regionen Schottlands sind dabei die Highlands, Speyside, Lowlands, Islay und die Inseln. Je nach Region schmeckt der Whisky aromatisch, herb, fruchtig, salzig oder erdig-torfig.
Für Schottland ist der Whisky ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, jährlich werden weltweit knapp 350 Millionen Liter Whisky exportiert. Ziele sind vor allem die USA, Frankreich und Spanien sowie Japan. Die Produkte werden als Single Malt Scotch Whisky, Single Grain Scotch Whisky, Blended Malt Scotch Whisky, Blended Grain Scotch Whisky oder Blended Scotch Whisky bezeichnet. Zu den bekanntesten Sorten gehören Glenlivet, Dalwhinnie, Bowmore oder Scapa.
Irland
Der irische Whiskey unterscheidet sich in der Herstellung nicht von dem Pendant aus Schottland. Die Besonderheiten des irischen Whiskeys sind Verarbeitung von Hafer, die Lagerung in Eichenfächern und die dreimalige Destillation. Außerdem wird die Maische nicht über Torffeuer getrocknet, sodass der Whiskey einen milderen Geschmack erhält.
Im Handel sind vor allem Blended oder Malt Irish Whiskey zu finden. Zu den bekanntesten Sorten gehören John-Jameson, Bushmills oder Tullamore. In Irland gibt es noch hauptsächlich fünf Produktionsstandorte.
USA
Amerikanischer Whiskey wird vor allem aus Roggen, Mais, Gerste oder Weizen hergestellt. Regionale Unterschiede bestehen in der jeweiligen Zusammensetzung der Getreidemischung. Dies beeinflusst auch jeweils den Geschmack.
Amerikanischer Whiskey wird in American Straight Whiskey und American Blended Whiskey unterschieden. Zur ersten Gruppe gehören Rye Whiskey aus Roggen, Bourbon Whiskey mit einem Hauptanteil an Mais, Tennessee Whiskey, der vor der Lagerung über Holzkohle gefiltert wird, und der Corn Whiskey, der mindestens 80 Prozent Mais enthält und nicht ausdestilliert wird.
Japan
In Japan gibt es eine recht junge Tradition der Whisky-Herstellung. Seit den 1920er-Jahren wird vor allem im Norden des Landes Whisky hergestellt. Der Single Malt wird hier nach schottischem Vorbild produziert. Die Japaner haben eine große Vorliebe für Whisky und kauften sich auch in schottische Unternehmen ein. Bekannte japanische Produzenten sind Suntory und Nikka.
Welche Produzenten sind beliebt?
Jameson
Jameson ist eine traditionsreiche Destillerie aus Irland. Sie wurde 1780 von John Jameson in der Hauptstadt Dublin gegründet. Bis 1971 wurde in Dublin selbst produziert, heute befindet sich hier eine Schau-Brennerei. Die Produktion befindet sich heute in Midleton im County Cork.
Jameson stellt vor allem Blended Whiskey her. In den 1960er-Jahren schloss sich Jameson mit anderen Destillerien zusammen, heute gehört sie zum französischen Konzern Pernod-Ricard. Weltweit bekannt wurde Jameson unter anderem mit den Produkten Jameson Original, Jameson Gold oder Jameson Triple Distilled.
Laphroaig
Laphroaig gehört zu bekanntesten schottischen Whiskys und stammt von der Hebriden-Insel Islay. Die alten Brennerei-Gebäude stehen unter Denkmalschutz und können besichtigt werden. Gegründet wurde die Brennerei 1815 von den Brüdern Alex und Donald Johnston im gleichnamigen Küstenort. Zuvor handelte es sich um eine Farm-Brennerei für den Eigenbedarf.
Laphroaig ist Hoflieferant für den Prince of Wales und gehört heute zum amerikanisch-Japanischen Konzern Beam Santory. Bekannte Produkte sind die Laphroaig 10, 15 oder 18 Jahre sowie der Laphroaig Quarter Cask.
Glenlivet
Glenlivet ist eine schottische Brennerei aus der Region Speyside. George Smith gründete die Brennerei 1823 als erste legale Brennerei. Zuvor hatte das illegale Brennen eine lange Tradition. In den 1970er-Jahren ging die Brennerei an den US-Konzern Seagram, später an Pernod Ricard.
Glenlivet bietet Gästen ein Besucherzentrum und Besichtigungen. Zur Produktpalette gehören der Glenlivet 12, 15 oder 18 Jahre sowie Glenlivet Nàdurra und The Glenlivet Archive 21 Years.
Glenfiddich
Glenfiddich ist ein Whisky aus den schottischen Highlands und stammt aus dem Ort Dufftown. Gründer der Brennerei in der Region Speyside war in den 1860er-Jahren die Familie Grant. Die Besonderheit des Unternehmens ist, dass es die Brennerei Schottlands ist, die noch im Besitz der ursprünglichen Gründerfamilie ist.
Auch in Deutschland ist Glenfiddich einer der gefragtesten Marken und ist bekannt für die auffällige dreieckige Form der Flaschen. Zur Produktpalette gehören Glenfiddich 12, 18 und 30 Jahre, Rich Oak 14 Jahre oder Solera Reserve 15 Jahre.
Talisker
Talisker ist ebenfalls ein schottischer Whisky und stammt von der bekannten Hebriden-Insel Skye. 1831 wurde die Destillerie von den Brüdern Hugh und Kenneth MacAskill gegründet. Heute gehört das Unternehmen zum Konzern Diageo. Touristen können die Brennerei besichtigen und an Whisky-Proben teilnehmen.
Chivas
Chivas oder Chivas Regal ist ein schottischer Whisky aus der Region Aberdeenshire und ist heute eine Tochtergesellschaft des Pernod-Ricard-Konzerns. Königin Victoria machte Chivas zum Hoflieferanten für Balmoral Castle. James und John Chivas gründeten die Brennerei 1801.
Großen Absatz macht Chivas heute vor allem in Asien, insbesondere in Japan und China. Zu den Produkten gehören Chivas Regal 12, Chivas Regal 25, Chivas Regal The Brothers Blend oder Chivas Regal Gold Signature 18 year old.
Wie wird Whisky getrunken?
Whisky trinkt man nicht aus irgendeinem Glas. Kenner streiten sich, wie Whisky richtig getrunken wird. Während die einen Whisky mit Eis präferieren, ist das für andere ein grober Fauxpas. In jedem Fall sollte man sich für Bourbon, Irish Whiskey oder Scotch ausreichend Zeit nehmen. Experten empfehlen keine Tumbler, sondern Nosing Gläser. Diese haben einen geringen Durchmesser, einen dickeren Bauch und erhalten das Aroma etwas länger.
Was sind beliebte Whisky-Cocktails und Mixgetränke?
Irish Coffee
Der Irish Coffee ist ein echter Klassiker und besteht aus Irish Whiskey, Kaffee, Zucker und Schlagsahne. Der Kaffee und der Whiskey werden in ein hohes Glas gegeben. Der Zucker wird im heißen Kaffee aufgelöst. Kurz vor dem Servieren folgt dann die Garnitur mit der Schlagsahne. Kenner schätzen die Mischung aus herber Note von Kaffee und Whiskey sowie die Süße der Sahne und des Zuckers. Das Getränk ist vor allem im kalten Winter beliebt.
Manhattan
Der Manhattan ist ebenfalls ein klassischer Cocktail, vor allem beliebt als Aperitif. Dazu werden amerikanischer oder kanadischer Whiskey, Wermut und ein Schuss Angusturabitter benötigt.
Es gibt an der Bar die Auswahl aus sweet bzw. süß, perfect bzw. halb und halb sowie dry bzw. trocken. Gereicht wird der Drink im Martiniglas mit Eis und Cocktailkirsche.
Whisky Sour
Whisky Sour ist ein Klassiker unter den Cocktails und vor allem aufgrund der fruchtigen Note beliebt. Der Cocktail besteht aus Whisky, Zuckersirup und Zitronensaft. Zur Dekoration werden Eiswürfel, eine Cocktailkirsche und eine Scheibe Orange dazugegeben. Kenner schätzen vor allem den Kontrast aus fruchtiger Zitrusnote und süßlich-holzigem Whisky sowie die erfrischende Wirkung.
Darüber hinaus kann Whisky vielseitig zum Kochen und Backen verwendet werden, etwa für Soßen, Kuchen und Gebäck wie Muffins oder auch in Desserts.
Ist Whisky als Wertanlage geeignet?
Neben Klassikern wie Aktien oder Immobilien eignet sich auch Whisky als alternative Wertanlage. Vor allem der schottische Whisky hat sich als Geheimtipp für Anleger entpuppt. Sammler sollten sich umfassend über die Möglichkeiten informieren. Interessant sind vor alle streng limitierte Sonderabfüllungen oder zum Beispiel Jahre der Nachkriegsjahre Ende der 1940er-, Anfang der 1950er-Jahre, als Gerste selten war.
Beim Sammeln macht es Sinn, sich auf bestimmte Destillerien zu konzentrieren. Außerdem raten Experten dazu, ein bestimmtes Budget zu nutzen. Empfehlungen sind unter anderem Bowmore Claret, Black Bowmore, Macallan 25 J. 1974 oder Glenmorangie Tain L’Herimitage. Wichtig ist, bei der Auswahl nur ausgewiesenen Kennern und Fachhändlern oder spezialisierten Auktionen zu vertrauen.
Abschließende Fragen zum Thema
Richtige Schreibweise – Whisky oder Whiskey?
Beide Schreibweisen sind korrekt. Während man in Schottland und Großbritannien sowie auf dem europäischen Festland die Schreibweise Whisky bevorzugt, ist in Irland und den USA die Schreibweise Whiskey geläufig.
Was isst man zur Whisky Verkostung?
Bei einer Whisky Verkostung werden typischerweise Wasser, aber auch Weißbrot, Laugengebäck, hochwertiges Olivenöl oder dunkle Schokolade gereicht.
Was ist der teuerste Whisky der Welt?
Der teuerste Whisky der Welt stammt aus Schottland. Im Jahr 2014 wurde eine von vier Macallan M Flaschen, exakt ein Sechs-Liter-Kristall-Dekanter, im Auktionshaus Sotheby’s für stolze 628.000 Dollar versteigert.
Wie viele Kalorien hat ein Whisky?
Wie andere Alkoholika ist auch Whisky kalorientechnisch reichhaltig. Ein Glas Whisky von 100 ml hat 227 kcal oder 951 KJ und liegt damit im Vergleich bei Werten wie 100 Gramm Schokoladeneis oder sechs Chicken-Nuggets.
Was ist der Unterschied zwischen Whisky und Rum?
Die Ausgangsbasis bei Whisky ist Getreide, bei Rum ist es Zuckerrohr bzw. Melasse. Weißer Rum wird nicht im Fass gelagert, brauner Rum und Whisky dagegen schon. Rum ist meist süßlich im Geschmack, Whisky kann auch fruchtig und süß sein, aber auch rauchig, herb und vielfältiger.
Kann Whisky schlecht werden?
Eigentlich kann Whisky nicht schlecht werden. Ungeöffneter Whisky wird stehend gelagert. Das liegt am Korken, der nicht so festsitzt und daher nicht so dicht wie bei Wein ist. Whisky verdunstet über die Zeit, kann jedoch bis zu zehn Jahre gelagert werden. Angebrochener Whisky verdunstet schneller und verändert den Geschmack. Geöffnet hält der Whisky etwa sechs Monate.