Alle Welt plaudert miteinander. Unterwegs mag das Gespräch per Handy noch Normalfall sein. Aber zu Hause werden Skype, Google Talk und Facetime für immer mehr Nutzer zum Standard. Die Vorteile liegen auf der Hand. So lange man den Gesprächspartner noch sehen mag, kommt einfach viel mehr an.
Dank schnellem Internet ist die Bildqualität oft fernsehreif, die Tonqualität dem Telefon sowieso überlegen. Aber damit all das klappt, braucht man auch eine vernünftige Webcam. Die ist nicht teuer. Ein paar Fragen sind vor dem Kauf trotzdem zu klären.
Welche Auflösung sollte die Webcam haben?
Ist die Kamera HD ready? Oder gar Full HD? Oder hat sie statt dessen mehrere Megapixel? Es gibt viele Möglichkeiten, im Prinzip dasselbe zu sagen, und damit Kunden zu beeindrucken.
Halten wir fest: Im Billigsegment findet man Kameras mit HD-Auflösung, also in der Regel 1280 x 720 Bildpunkten. Wer einen schnellen Internetanschluss hat, der sollte ruhig auf den höher auflösenden Full HD-Standard setzen. Dann hat die Webcam 1920 x 1280 Bildpunkte, oder etwa 2 Megapixel.
Wie scharf oder unscharf das Bild ist, hängt von sehr viel mehr ab, als der Auflösung. Eine zentrale Rolle spielen der PC (er darf nicht völlig veraltet sein), und die Internetverbindung. Ein Breitbandanschluss allein hilft nicht immer weiter. Zu Stoßzeiten oder mit etwas Pech kann die Qualität einer Videokonferenz immer einbrechen. Ist das Bild mal gut, mal schlecht, ist in aller Regel nicht die Kamera schuld.
Vorsicht: Manche Kameras machen auch Fotos mit höherer Auflösung. Wenn 5 Megapixel auf der Packung steht, heißt das aber nicht unbedingt, dass auch in Full HD gefilmt wird.
Welche Ausstattungsmerkmale sind wichtig?
Die Optik einer Kamera hat viele Eigenschaften, die oft nicht gut kommuniziert werden – die aber viel mit den großen Preisunterschieden zwischen Modellen zu tun haben. Wer allein vor dem PC sitzt, der will einen eher kleinen Aufnahmewinkel. Wer mit der Familie am Fernseher skypt, der braucht Weitwinkel – und greift dafür am besten zu einer sogenannten TV-Kamera, die dafür passend eingestellt sind. Den meisten Kunden ist auch ein Autofokus dringend zu empfehlen.
Das Bild bleibt selten allein. Die meisten Menschen wollen schließlich auch reden. Gerade am PC kann es durchaus sinnvoll sein, ein separates Headset zu verwenden. So kann man eine Tonqualität erreichen, die mit Mikrofon in der Webcam fast nie möglich ist.
Das liegt an einem einfachen Problem: tönt die Stimme des Gesprächspartners nicht aus dem Kopfhörer, sondern aus einem Lautsprecher, dann zeichnet das Mikrofon der Kamera auch den Ton des Gesprächspartners wieder mit auf. Natürlich haben viele Kameras spezielle Lösungen, um das Echo zu erkennen und herauszufiltern. Aber die funktionieren unterschiedlich gut. Wer ohne Kopfhörer plaudern will, achtet hier besonders auf Erfahrungsberichte und Fachtests.
Wie wird die Webcam befestigt?
Zwei Dinge lassen sich aus der Ferne nur schlecht beurteilen, spielen aber eine große Rolle. Erstens muss die Kamera gut stehen. Praktisch alle Modelle haben einen Clip oder Standfuß, mit dem man sie oben an Bildschirme, Laptops oder Fernseher klemmen kann. Viele Modelle bieten sogar verschiedene Lösungen in einer Schachtel.
Wie gut die funktionieren, und wie sicher der Halt ist, fällt natürlich sehr unterschiedlich aus. Kluge Käufer überlegen sich vorher, wo die Kamera platziert werden soll. Und wenn sie nicht gerade am Notebook klemmt, dann ist ein langes USB-Kabel an der Kamera ebenfalls wichtig – selbstverständlich ist auch das nicht.
Gerade, wenn die Kamera nicht ihr ganzes Leben an einem Ort verbringt, dann ist die Verarbeitung wichtig. Ist das Gehäuse robust? Die Optik unverwüstlich? Nicht zuletzt, weil Webcams heute populär und günstig zu haben sind, gibt es leider auch schlecht konstruierte Modelle in billigen Gehäusen. Wer die Kameras nicht gerade im Handel ausprobieren will, der kann auch einfach ein paar Erfahrungsberichte online prüfen.
Gerade Videos von Privatleuten sind fast immer vorhanden und zu dieser Frage aufschlussreich. Eine gute Faustregel für gute Verarbeitung ist sonst der Griff zu bekannten Herstellern und populären Modellen. Das macht den Kauf oft nur ein paar Euro teurer.
Wie teuer muss ein gutes Modell sein?
Webcams sind richtig billig geworden – auch gute Modelle. Wer nicht gerade ein Modell für den Fernseher sucht, dass auch bei wenig Licht noch toll funktioniert und erstklassig den Ton filtert, der landet ganz schnell bei erschwinglichen Modellen, die trotzdem richtig gut sind.
Und wenn man nicht gerade einen Hobbyfilm damit drehen will, dann sind die günstigeren Modelle auch völlig ausreichend. Gute Gründe also für den Kauf einer Webcam – und immer weniger Gründe, noch einen Telefonhörer in die Hand zu nehmen.
Wichtig zu wissen: Wer mit dem Gedanken spielt Full-HD (1080p) Videos aufzunehmen, der sollte einen halbwegs guten Desktop-PC bzw. Notebook sein Eigen nennen. Microsoft gibt beispielsweise bei seiner LifeCam Studio folgende Eckpunkte vor. Darunter mindestens einen Quad-Core Prozessor (4-Kerne) mit 3 GHz sowie 4 GB Arbeitsspeicher. Selbst bei Videoaufnahmen in 720p (HD-Ready) schlägt Microsoft noch einen Dual-Core Prozessor mit 3 GHz sowie 2 GB Arbeitsspeicher vor.