Elektrische Wasserkocher sind in der Lage, Wasser überaus stromsparend zum Kochen zu bringen. Auf einer handelsüblichen Herdplatte dauerte das Erhitzen von einem Liter Wasser knapp mehr als elf Minuten bei einem doppelt so hohem Energieverbrauch.
Elektrische Wasserkocher gibt es in zwei Varianten: Die eine verfügt über eine Heizspirale wie ein Tauchsieder, die andere Variante nutzt eine beheizbare Bodenplatte zum Erwärmen des Wassers. In der Regel sind Wasserkocher mit Heizspiralen etwas zügiger beim Erhitzen, da der Heizvorgang im Medium selbst vonstatten geht.
Welches Gehäusematerial sollte man bevorzugen?
Angeboten werden Wasserkocher üblicherweise in drei verschiedenen Materialien, hitzebeständiger Kunststoff, Edelstahl und Glas. Jeder Werkstoff hat so seine Vor- und Nachteile, die wir nachfolgend kurz erläutern wollen.
Kunststoff – Günstig aber ungesund?
Wasserkocher aus Kunststoff werden zu relativ günstigen Preisen angeboten. Solche Modelle leiten die Hitze des kochenden Wasser nicht allzu stark nach außen ab. So wird das Gehäuse außen nicht heiß und es besteht keine Gefahr vor Verbrennungen.
Bei Plastikmodellen haben aber viele Verbraucher die Sorge, dass diese Geräte einen sehr unangenehmen Plastikgeruch ausstoßen können und auch schädliche Stoffe beim Aufkochen an das Wasser abgegeben werden. Nach aktuellem Stand der Forschung sind Wasserkocher aus Kunststoff nicht gesundheitsschädigend. Und auch der Plastikgeruch lässt sich üblicherweise durch mehrmaliges Auskochen beheben.
Edelstahl – Schick und edel
Die Edelstahl-Wasserkocher werden stets beliebter, da Edelstahl mit seiner zurückhaltenden Eleganz überzeugt. Aber neben den optischen Vorzügen gibt es zusätzliche positive Eigenschaften. Im Vergleich zu anderen Materialien erwärmt sich Edelstahl schneller und gleichzeitig wird die Wärme länger gespeichert. Solcherart kocht das Wasser rascher und bleibt auch länger heiß.
Zusätzlich verfügen die meisten Geräte aus Edelstahl über einen Kalkfilter, der vor den unerwünschten Kalkrückständen im Wasserkocher schützt. Was die Pflege betrifft, zeichnet sich der Edelstahl-Wasserkocher durch seine leichte Reinigung des Wasserkessels aus.
Glas – Material für Design-Liebhaber
Wasserkocher aus Glas sind schon aufgrund ihrer optischen Wirkung für Design-Liebhaber sehr interessant. Aber Glas-Wasserkocher bieten zusätzlich noch praktische und funktionelle Vorzüge. Glas ist vollkommen geschmacks- und geruchsneutral und es enthält keine gesundheitlichen Stoffe, die beim Kochen des Wassers herausgelöst werden könnten.
Zwar gibt es auch bei Glas-Wasserkochern kaum Exemplare, die gänzlich plastikfrei sind, doch im Vergleich zum Edelstahlkocher ist die Chance größer. Da Glas über keine Poren verfügt, werden weniger Angriffsflächen für Keime und Schimmel geboten. Und sollten Schmutzablagerungen vorkommen, lassen sich diese schnell erkennen und reinigen.
Welche Ausstattungsmerkmale sind wichtig?
Leistung
Dabei gilt folgende Faustregel: Je größer der Wasserkocher, desto stärker sollte die Leistung sein. Die Leistung des Wasserkochers sollte dem Fassungsvermögen entsprechen. Das bedeutet, dass Geräte mit einem Fassungsvermögen von bis zu 1,7 Liter etwa 2000 Watt Leistung haben. Damit kann in etwa in drei Minuten ein Liter Wasser zum Kochen gebracht werden.
Fassungsvermögen
Das Fassungsvermögen in Milliliter oder Liter ist eines der wichtigsten Kriterien. Wasserkocher gibt es in verschiedenen Größen, für einen Zwei-Personen-Haushalt ist ein Gerät mit mindestens 750 ml Füllmenge zu empfehlen. Ein Vier-Personen-Haushalt dagegen ist mit dem doppelten Fassungsvermögen gut beraten, also zumindest 1,5 Liter.
Cool Touch-Gehäuse
Ein großes Problem ist häufig die schlechte Isolierung des Gehäuses, die Verbrennungen hervorrufen kann. Bei hochwertigen Wasserkochern ist das Gehäuse ist eigens isoliert, damit es nicht zu heiß werden kann. Hersteller nennen das hochtrabend „Cool Touch-Gehäuse“.
Doppelwandige Kocher
Bei kochendem Wasser besteht die Gefahr von Brandwunden wegen der heißen Wände des Kochers. Bei doppelwandigen Edelstahlbehälter hält die Hitze innen vor und die Außenwand bleibt kühl. Ein Vorteil, wenn Kinder in der Nähe sind.
Temperatureinstellung
Immer mehr Verbraucher achten darauf, dass der Wasserkocher mit Temperatureinstellung und -anzeige ausgestattet ist. Vor allem wenn nur warmes anstatt kochendes Wasser benötigt wird, wie bspw. bei der Teezubereitung, ist das von Vorteil.
Herausnehmbarer Kalkfilter
Ein Kalkschutz ist für Regionen mit überaus kalkhaltigem Wasser zu empfehlen. Der Kalkfilter ist in Form eines kleinen Siebes an der Tülle des Kochers angebracht und hält Kalkrückstände zurück. Sie sollten darauf achten, dass sich der Kalkfilter herausnehmen lässt, damit er gereinigt oder durch einen neuen Kalkfilter ersetzt werden kann.
Wie wird der Wasserkocher richtig gereinigt?
Logischerweise sollte man einen Wasserkocher regelmäßig reinigen bzw. entkalken. Kalk ist bekanntermaßen der hartnäckigste Feind des Wasserkochers, dem man jedoch mit ein wenig Pflege effektiv begegnen kann.
Essig oder Essigessenz
Diese sind ein probates und effektives Mittel, um Kalk zu entfernen. Man gibt so viel Essig / Essigessenz in den leeren Behälter, bis der verkalkte Boden zur Gänze mit der Flüssigkeit bedeckt ist. Der Essig sollte dann für 10 bis 20 Minuten einwirken, bevor der Behälter mit Leitungswasser aufgefüllt und aktiviert wird. Danach den Wasserkocher noch einmal mit klarem Wasser ausspülen.
Frische Zitrone
Dabei wird die Innenseite des Wasserkochers intensiv mit einer dicken Scheibe Zitrone eingerieben. Der Zitronensaft tritt aus und sammelt sich am Boden über dem Heizstab an. Anschließend wird der Behälter mit Wasser aufgefüllt und das Gerät angeschaltet. Nach dem Kochen den Wasserkocher nochmals mit klarem Wasser ausspülen.
Backpulver
Man gibt eine Tüte Backpulver in den Wasserkocher und füllt in weiterer Folge mit Wasser nach. Danach wird das Backpulver-Wasser-Gemisch zum Kochen gebracht. Nach dem Aufkochen das Gemisch für etwa eine Stunde einwirken lassen und dann abgießen. Danach noch einmal frisches Wasser im Behälter zum Kochen bringen.
Entkalkungsmittel
Hartnäckige Kalkablagerungen kann man mit speziellen Tabs oder flüssigem Entkalker begegnen. Das Reinigungsmittel wird mit Wasser gemischt und in den Behälter gefüllt. Der Tab wird in das bereits mit Wasser gefüllte Gerät gegeben. Das Wasser wird aufgekocht und die Mischung sollte etwa für eine Stunde einwirken. Danach den Wasserkocher mehrfach mit klarem Wasser reinigen, um eventuelle vollständig Reinigungsreste zu entfernen.