Die Waschmaschine ist wohl eines der Haushaltsgeräte, die fast jeder Deutsche besitzt. Laut Statista konnten bereits im Jahr 2003 fast 94 Prozent aller Bundesbürger eine Waschmaschine ihr Eigen nennen. Heute liegt die Zahl wohl noch deutlich höher. Wer nicht gerade zum Waschsalon um die Ecke möchte, sollte also ein entsprechendes Modell im Haushalt besitzen.
Welche Waschmaschine ist die beste? Wie auch bei vielen anderen Haushaltsgeräten kann man darauf keine immer richtige Antwort geben. Denn jeder Haushalt hat andere Anforderungen. Die Menge der Wäsche, die Art der Wäsche, der Standort, die Lebensgewohnheiten, sogar die Nachbarn können eine Rolle bei der Wahl des Modells geben.
Ganz einfach wird der Kauf, wenn man sich die eigenen Prioritäten klarmacht – und sich von den vielen kleinen Unterschieden nicht verwirren lässt.
Sind Toplader oder Frontlader besser?
Maschinen mit der runden Glastür, dem „Bullauge“ an der Vorderseite, nennt man auch Frontlader. Maschinen mit einer Klappe oben am Gerät sind Toplader. Frontlader bieten oft bessere Preis-Leistungsverhältnisse – aber das ist nicht das wichtigste. Das wichtigste ist die einfache Frage, was in die eigene Wohnung passt.
Soll die Maschine in eine Küchenzeile integriert werden? Dann ist der Frontlader besser. Soll die Maschine sich auch optisch einpassen, gibt es sogenannte Unterbau-Geräte zur Montage unter die Arbeitsplatte. „Integrierbar“ sind die Modelle, bei denen man mit der Montage einer Schranktür auch das Bullauge verstecken kann.
Muss vor allem Platz gespart werden, sind Toplader besser. Sie sind in der Regel nur 40 bis 45 Zentimeter breit, Frontlader dagegen 50 bis 60 Zentimeter.
Wie viel Geld spart man mit einer energieeffizienten Waschmaschine?
Alle Waschmaschinen wirken total sparsam. Warum? Sie müssen seit dem Jahr 2014 mindestens über die Effizienzklasse A+ verfügen und das hört sich doch sparsam an oder? Neue Waschmaschinen verbrauchen heute tatsächlich viel weniger, als zur Einführung der Effizienzklassen. Aber große Unterschiede gibt es heute trotzdem noch. Man muss nun die Zahl der Plusse vergleichen.
Die Klasse allein ist aber nur die halbe Wahrheit. Denn wie viel Wasser und Strom die Maschine verbraucht, hängt auch von der Füllmenge ab. Man sollte die Kapazität nicht zu groß kaufen – Modelle mit 8 und mehr Kilo Fassungsvermögen sind nur für Familien sinnvoll.
Zwar sind Mengenautomatiken weit verbreitet, aber die sparen nicht so viel Strom und Wasser, wie eine kleinere Maschine. Wer nicht nur die Umwelt schonen, sondern auch Geld sparen will, der achtet auf programmierbare Waschzeiten. So kann die Maschine nachts waschen und billigeren Strom beziehen.
Kostenersparnis | A+ | A++ | A+++ |
Wasserkosten pro Jahr: | 24,71€ | 25,02€ | 21,56€ |
Stromkosten pro Jahr: | 62,16€ | 53,20€ | 47,88€ |
Kosten für 1 Jahr: | 86,87€ | 78,22€ | 69,44€ |
Kosten für 5 Jahre: | 434,35€ | 391,10€ | 347,20€ |
Kosten für 10 Jahre: | 868,70€ | 782,20€ | 694,40€ |
Beispielrechnung: Zum Vergleich der jährlichen Energie- und Wasserkosten haben wir drei verschiedene Waschmaschinen mit 7 Kg Inhalt verglichen. Als A+ Modell haben wir die Amica WA 14243 W gewählt, als A++ den AEG Lavamat 61470 BI und als A+++ die Beko WMB 71643 PTE. In der oberen Berechnung haben wir für den Strompreis mit 28 Cent je kWh gerechnet, sowie mit den Wasserpreisen aus dem Jahr 2013 (2,39€ pro m³) für Berlin. Als Berechnungsgrundlage für den Strom- und Wasserverbrauch dienen 220 Waschzyklen, die üblicherweise auf dem EU-Energielabel zu finden sind.
Welche Ausstattungsmerkmale sind wichtig?
Schleuderleistung
Zahlen machen sich immer gut auf Datenblättern und so gibt es viele Kunden, die sehr auf die Schleuderleistung schauen. Aber die ist nicht so wichtig, wie viele denken.
Richtig ist: Schnell schleudernde Maschinen mit 1400 und mehr Umdrehungen pro Minute sparen sogar Strom, wenn die Wäsche danach in den Trockner wandert. Denn der muss dann weniger arbeiten. Wird die Wäsche auf der Leine getrocknet, ist der Unterschied allerdings nicht ganz so gravierend. Höhere Drehzahlen können außerdem stärkere Unwuchten erzeugen; vor allem für uneben aufgestellte Maschinen ein echtes Schadensrisiko.
Lautstärke
Die Lautstärke ist für Maschinen in Mietwohnungen ein sehr wichtiger Wert. Vor allem, wer nachts waschen will, der muss hier genau hinschauen. Wer es sich mit hellhörigen Nachbarn nicht verscherzen will, sowieso.
Wichtig: Die Spitzenlautstärke beim Schleudern mag der höhere Wert sein, besonders störend ist aber oft eine zu hohe Grundlautstärke beim Waschen. Beide Werte stehen auf dem Datenblatt. Ist die Lautstärke wichtig, sollte allerdings auch unbedingt eine (günstige) Dämmmatte angeschafft werden.
Was müssen Waschmaschinen heute können?
Viele Waschmaschinen können heute einfach zu viel. Wie das das sein kann? Ein Wirrwarr der Optionen verwirrt die Nutzer einfach. Die wenigsten Menschen nutzen die Vielzahl der Waschprogramme und Einstellungsmöglichkeiten. Die Navigation durch die Einstellungen ist zudem oft eine Herausforderung für sich.
Wer keine Bedienungsanleitung studieren will, der sollte bei Fachtests und Erfahrungsberichten genau auf die Beurteilung der Nutzerfreundlichkeit achten. Das ist zwar ein weicher Wert, der beim Onlinevergleich schnell aus dem Blick gerät – er bestimmt aber maßgeblich den täglichen Umgang mit der Maschine.
Waschprogramme
Und was können Waschmaschinen? Stinknormal sind zweistellige Mengen an Waschprogrammen, auch für Wolle, Seide, Handwäsche. Besonderen Nutzen bringen Spezialprogramme, die man an den eigenen Bedürfnissen ausrichtet: Für Daunenwäsche, Sportschuhe, Outdoor-Kleidung und mehr gibt es Programme, die im Zweifelsfall den entscheidenden Unterschied machen.
Timer und Kindersicherung
Timer und Kindersicherung sind weit verbreitet, aber nicht immer vorhanden. Wer sie braucht, der sollte genauer darauf achten. Gerade bei hohen Drehzahlen und bei öfter halbvollen Waschladungen ist eine Unwuchtkontrolle bares Geld wert – sie bewahrt die Maschine vor Schäden.
Schaumsensor
Wer bei der Dosierung nicht immer aufpasst, der greift zu einer Maschine mit Schaumsensor. So wird man jedes mal darauf hingewiesen, wenn man zu viel des Guten zugefüllt hat. Ein guter Lerneffekt!
Was entscheidet über die richtige Dosierung von Waschmittel?
Richtig dosieren kann nur, wer nicht nur die Wäschemenge berücksichtigt, sondern auch die Wasserhärte und die Menge an Schmutz. Neben der richtigen Dosierung ist auch die Art des Waschmittels wichtig.
Wenn Sie weiße und bunte Wäsche getrennt waschen, dann sollten Sie auch Vollwaschmittel (mit Bleiche, schützt vor Eingrauen) und Colorwaschmittel (auch flüssig, schont Farben) einsetzen. Tolle Schonprogramme für Wolle und Seide entfalten ihre volle Wirkung nur, wenn auch ein besonderes Waschmittel für die Textilart eingesetzt wird.
Wie sollte die Waschmaschine gereinigt werden?
Und auch Waschmaschinen wollen sauber bleiben! Die Trommel ist nur dann vor Bakterien und Keimen sicher, wenn sie ab und zu bei 60 Grad oder mehr waschen. Notfalls tut es auch ein Waschgang ohne Wäsche. Bei Frontladern sollte auch die Befüllungsschublade gereinigt werden.
In aller Regel kann man sie entnehmen und so verhindern, dass ständig warme und feuchte Bereiche irgendwann schimmeln. Und auch Flusensiebe wollen gereinigt werden. Wer seine Waschmaschine so pflegt, der hat länger Freude daran – unabhängig vom Modell.