In Zeiten der Digitalisierung und Automatisierung fragen sich viele, wie man davon nun genau profitiert. Warum nicht im heimischen Garten damit anfangen? Mähroboter kürzen dabei den Rasen zuverlässig und völlig autonom. Sicherlich ist so ein Mähroboter aufgrund des hohen Preises nicht für Jedermann ein Thema. Dennoch sind die kleinen Helferlein für viele ein Segen. Wir sagen Ihnen auf was Sie beim Kauf achten sollten.
Welche Vor- und Nachteile haben Mähroboter?
Vorteile
Ein Rasenmähroboter ist natürlich eine äußerst bequeme Art den Rasen zu mähen. Wer mäht schon gerne, wenn draußen mal wieder horrende Temperaturen vorherrschen. Man benötigt keinen Kraftaufwand, es entfällt das lästige Kabel nachziehen wie bei einem Elektro-Rasenmäher und es erzeugt keine Abgase, wie es bei einem Benzin-Rasenmäher der Fall ist. Der Roboter arbeitet zumeist sehr unauffällig und der Rasen wird bei regelmäßiger Anwendung niemals zu lang.
Nachteile
Der wohl größte Negativpunkt eines Mähroboters ist der hohe Anschaffungspreis. Einige wenige Modelle gibt es zwar bereits ab 300 Euro – wer aber eine etwas größere Rasenfläche sein Eigen nennt, der wird um Anschaffungspreise von 600 bis hin zu 4000 Euro nicht herumkommen.
Ein weiterer Negativpunkt ist die Aufwändige Vorbearbeitung der Rasenfläche. Wer Beete und andere Gartenstellen schützen möchte, muss bei den allermeisten Modellen ein Begrenzungskabel bzw. Draht verlegen. Dieser hindert den Roboter beim Überqueren der Grenzen, falls keine Rasenbegrenzungssteine verlegt sind.
Welche Ausstattungsmerkmale sind wichtig?
Rasenflächen-Empfehlung
Die Rasenflächenempfehlung des Herstellers sollte im Vorfeld natürlich Beachtung finden. Diese gibt oft an, ob der Mähroboter für die eigenen Ansprüche genügt. Besitzt man eine Rasenfläche von gut 1000 m², dann empfiehlt es sich auch ein Modell zu kaufen, das für diese Größen ausgelegt ist.
Kleinere Modelle müssten bei zu großen Rasenflächen 24 Stunden am Stück arbeiten. Deshalb sollte beim Erwerb der Regel lauten: Lieber ein etwas größeres Modell nehmen, als ein zu kleines.
Leistungen
Haben Sie besonders viele Steigungen oder Hänge im Garten? Dann empfiehlt es sich auf die Angaben des Herstellers zu achten. Viele Hersteller geben an, mit welchen Steigungen der Mähroboter fertig wird. Beim Gardena R70Li wird die maximale Steigung zum Beispiel mit bis zu 25% angegeben.
Bei höheren Steigungen ist dann der Gardena Sileno oder Sileno+ erforderlich, die bei einer maximalen Steigung von bis zu 35% arbeiten können. Sehr hochpreisige Modelle von Husqvarna schaffen sogar Steigungen von bis zu 70 Prozent.
Lauf- und Ladezeiten
Gute Mähroboter sind mit einem Li-Ion-Akku ausgestattet. Diese Akkus garantieren eine lange Laufzeit, eine geringe Selbstentladung und darüber hinaus kurze Aufladezeiten. Außerdem sind Lithium Akkus etwa 60 Prozent kleiner und leichter als vergleichbare Nickel-Cadmium Akkus. Einige Modelle werden auch mit entnehmbaren Akkus, wie man es von Akku-Rasenmähern kennt, ausgestattet.
GPS
Bislang gibt es nur sehr hochpreisige Mähroboter mit einem GPS-Modul. Die Vorteile liegen dabei aber klar auf der Hand: Der Roboter weiß mit Hilfe von GPS, welche Stellen lange nicht bearbeitet wurden. Dadurch verbessert sich insgesamt die Flächenleistung. Außerdem entfallen die klassischen Fahrspuren.
Modelle ohne GPS arbeiten nach dem Zufallsprinzip, was erfahrungsgemäß aber ebenso gut klappt. Wer eine GPS-Funktion haben will, muss mit einem deutlich höheren Anschaffungspreis rechnen.
Sensoren
Alle Mähroboter haben Sensoren mit an Bord. Dazu zählen zum Beispiel klassische Stoß-Sensoren um Kollisionen zu vermeiden, sowie Hebe- und Kippsensoren. Zusätzlich gibt es Modelle mit Wetter- bzw. Regensensoren. Sofern der Mähroboter Regen registriert, kehrt das Modell zu seiner Ladestation zurück. Dies soll ein Hängenbleiben im aufgeweichten Boden vermeiden.
Auch in diesem Bereich gilt, je mehr Sensoren mit an Bord sind, desto teurer wird der Roboter erfahrungsgemäß.
Funktionen
Viele Mähroboter verfügen über nützliche Zusatzfunktionen. Dazu zählt zum Beispiel die Steuerung via App und WLAN oder eine Timer-Funktion, die den Roboter anfangen lässt, auch wenn man mal nicht zu Hause ist. Auch eine Diebstahl-Funktion ist eine gute Ergänzung für den Mähroboter. Was davon wirklich gebraucht wird, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Lautstärke
Auch Mähroboter verursachen Lärm während des Betriebs. Natürlich sind die meisten Modelle auf einen geräuscharmen Betrieb ausgelegt. Bei vielen Modellen gelingt das, bei einigen nicht. Deshalb sollten Sie vor dem Kauf auf den Schallleistungspegel achten.
Modelle, die eine gesetzlich festgelegte Lärmobergrenze von 59 Dezibel nicht überschreiten, dürfen Werktags von 7 – 20 Uhr benutzt werden.
Diebstahlschutz
Gärten sind oft frei zugänglich und daher auch für Diebe interessant. Während der Mähroboter die Nacht in seiner Ladestation verbringt, könnten Diebe diesen relativ einfach entwenden. Um dies zu erschweren, sollte man vor dem Erwerb auf einen Diebstahlschutz achten.
Viele Modelle werden ganz einfach mit Hilfe einer Pin-Codierung versehen. Wird der Mähroboter nun angehoben, ist das Modell erst nach Eingabe des Pin-Codes wieder funktionstüchtig. Einige Modelle alarmieren auch akustisch vor einem Diebstahl.
Zubehör
Im Lieferumfang der meisten Modelle gibt es Begrenzungskabel, Haken und vieles weiteres. Je nachdem wie sie Ihren Garten präparieren müssen, sollte auf ausreichend Lieferumfang geachtet werden.
Bei vielen Herstellern gibt es aber auch zusätzliches Material optional dazu. Das kann wiederum sehr teuer werden. Bei Gardena kostet so ein zusätzliches Begrenzungskabel mit einer Länge von 150 m knapp 50 Euro. Diese zusätzlichen Kosten sollten im Vorfeld bedacht und in den Kaufpreis miteinberechnet werden.
Zusatzdienstleistungen
Viele Hersteller bieten optionale Services an, die zum Beispiel die fachgerechte Installation der Begrenzungskabel durchführt. Dieser Service ist natürlich nicht kostenlos und wird von Unternehmen wie Gardena oder Husqvarna durchgeführt.
Wer interessiert ist an einem solchen Installationsservice, sollte sich entweder direkt an die genannten Hersteller wenden, oder aber einen separaten Installationsservice buchen. Diese arbeiten zumeist herstellerübergreifend zu Preisen ab etwa 199 Euro.
Welche Vorbereitungen müssen getroffen werden?
Die Einrichtung des Mähroboters ist einfacher als man zuerst denkst. Damit der Roboter weiß, welche Fläche gemäht werden soll, muss eine Induktionsschleife in den Rasen verlegt werden. Diese erzeugt dann wiederum ein schwaches Magnetfeld, dass dem Roboter als Orientierung dient. Hindernisse wie Bäume erkennen die Geräte dank der eingebauten Sensoren von selbst.
Blumenbeete oder Gartenteiche müssen dagegen mit einem Begrenzungskabel gesichert werden. Für den Roboter ist es schwer zu erkennen, ob er sich auf einer Rasenfläche oder einem Blumenbeet befindet. Wie weit das Kabel entfernt wird, sollte im Handbuch des jeweiligen Mähroboters zu finden sein. Bei Husqvarna sollte das Begrenzungskabel zum Beispiel ca. 10 – 30 cm von der Kante entfernt angebracht werden. Bei anderen Herstellern oder Modellen ist dies gegebenenfalls anders.
Am einfachsten kann die Induktionsschleife mit einem Rasenkantenschneider verlegt werden. Optional können die Begrenzungskabel auch auf der Grasnarbe verlegt werden. Zum Fixieren dienen dabei Haken, die mit einem Kunststoffhammer im Boden versenkt werden. Ein Suchkabel wird dabei in die Mitte der zu mähenden Fläche verlegt, bis hin zur Ladestation. Diese hilft dem Roboter dabei, die Ladestation wiederzufinden.
Welche Hersteller sind beliebt?
Gardena
Gardena gehört zu den bekanntesten Gartengeräte-Marken in Deutschland. Jeder erkennt die markant türkis-orangen Geräte und Werkzeuge. Das Unternehmen beschäftigt rund 1800 Mitarbeiter am Unternehmenssitz in Ulm. Mit einem Umsatz von mehr als 500 Millionen Euro ist Gardena europäischer Marktführer. Seit 2007 gehört das Unternehmen zur schwedischen Husqvarna-Gruppe.
Husqvarna
Husqvarna ist ein schwedischer Hersteller von Motorgeräten für die Forstwirtschaft sowie für die Garten- und Landschaftspflege. Das Unternehmen beschäftigt weltweit mehr als 12.000 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Umsatz von mehr als 3 Milliarden Euro. Die Marke steht in Deutschland für besondere Qualität zu sehr hohen Preisen. Im Bereich der Mähroboter bietet Husqvarna die „Automower“ von Preisen zwischen 999 Euro und 5.200 Euro an.
Worx
Worx ist eine Marke der Positec Gruppe. Die 1994 in Suzhou (China) gegründete Positec Gruppe bietet unter der Marke Worx seit 2004 Gartenzubehör an. Mähroboter der Marke findet man neben allen europäischen Ländern auch in Nord- und Südamerika sowie im Heimatmarkt China. Die Landroid-Serie gibt es zu Preisen zwischen 500 Euro und 2.000 Euro.
Stihl
Stihl bietet unter der Bezeichnung iMow verschiedenste Mähroboter am Markt an. Das schwäbische Familienunternehmen mit dem Hauptsitz in Waiblingen-Neustadt verkauft seine Produkte in über 160 Ländern der Welt. Das 1926 gegründete Unternehmen beschäftigt rund 17.000 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Umsatz von über 3,5 Milliarden Euro.
Wo sollte die Ladestation platziert werden?
Beim Erwerb eines Mähroboters stellt sich natürlich die Frage: Wo soll die Ladestation des kleinen Helferleins stehen? Der Standort sollte dabei im besten Fall ohne Steigungen oder Neigungen gewählt werden.
Außerdem sollte die Station nicht in einer Nische platziert werden, damit der Roboter ohne Probleme wieder zurückkehren kann. Ein überdachter Platz im Schatten ist ebenso empfehlenswert, damit die Akkus geschont werden und damit der Mähroboter nicht allen Witterungsbedingungen ausgesetzt wird.
Viele Käufer bauen auch eine eigene kleine Garage bzw. ein Carport für den Roboter. Wer nicht alleine bauen möchte, kann sich auch einen fertigen Carport in den Garten stellen. Geeignete Modelle mit Holzüberdachung gibt es bereits ab 35 Euro. Metallene oder Verglaste Carports gibt es ab ca. 40 Euro.
Abschließende Fragen zum Thema
Wer hat den Mähroboter erfunden?
Als erster echter Rasenmähroboter gilt der seit 1998 erhältliche Automower G1 von Elektrolux bzw. Husqvarna. Der Roboter konnte eine Rasenfläche bearbeiten und im Anschluss wieder selbständig zur Ladestation fahren.
Was passiert beim Mähen mit dem Gras?
Da ein Mähroboter spätestens alle zwei Tage mähen sollte, ist das Schnittgut so klein das es im Rasen verbleibt. Ein Mähroboter ist also ein Mulchmäher. Dieser Nährstoffkreislauf hat sogar viele Vorteile. Sie düngen den Rasen, wodurch er dichter und schöner wird.
Wieviel Strom verbraucht ein Mähroboter im Durchschnitt?
Generell hält sich der Verbrauch in Grenzen. Mähroboter sind sehr energieeffizient und dass obwohl sie den halben Tag im Garten herumfahren. Verbrauchsarme Modelle benötigen pro Monat in etwa 2 – 8 Kilowattstunden Strom. Dies entspricht einem derzeitigen Preis von etwa 60 Cent bis 2,40 Euro im Monat.
Das derzeitige Flaggschiff von Husqvarna, der Automower 435X AWD benötigt für eine 3500 m² große Rasenfläche rund 24 kWh pro Monat. Dies entspricht einem derzeitigen Preis von ca. 7,25 Euro.
Warum sind Mähroboter so teuer?
Neben der teuren Entwicklung der autonomen Roboter sind darin eben auch viele teure Bauteile enthalten. Dazu zählen zum Beispiel die verschiedensten Sensoren, mehrere Elektromotoren als auch die aufwendige Steuerungssoftware. All das hat zur Folge, dass Mähroboter sehr teuer sind.
Wo sollte man einen Mähroboter platzieren?
Der Bereich an der Ladestation ist eine hochfrequentierte Stelle. Aus diesem Grund sollte die Ladestation an einem zentralen Ort platziert werden, damit der Mähroboter in alle Richtungen beim Start abfahren kann. In einer kleinen Passagen oder Engstelle würde es, aufgrund der vielen Wendevorgänge, den Rasen plätten und abnutzen.
Welche Steigungen schaffen Mähroboter?
Das unterscheidet sich von Modell zu Modell. Günstige Mähroboter schaffen in der Regel keine großen Anstiege. Das Einstiegsmodell von Gardena, der Gardena Sileno City erreicht eine maximale Steigung von 25 Prozent (rund 14°). Sehr leistungsstarke Modelle von Husqvarna, wie zum Beispiel der Automower 435X AWD, schaffen Steigungen von bis zu 70 Prozent (rund 35°).
Gibt es spezielle Versicherungen für Mähroboter?
Grundsätzlich gibt es spezielle Versicherungen für Mähroboter. Viele Interessenten sollten sich aber zuerst informieren, ob die Hausratversicherung abdeckt. Bei jüngeren Verträgen ist dies meist ohne Zusatzkosten der Fall. Bei älteren Verträgen sind die kleinen autonomen Helfer dagegen meist nicht abgesichert. Ob sich eine spezielle Versicherung lohnt, sollte jeder Käufer für sich selbst entscheiden.
Sind Mähroboter auch für unebenes Gelände geignet?
Das kommt darauf an, wie uneben der Rasen oder das Gelände ist. Hat man einen speziellen Mähroboter auf dem Zettel, hilft es oft Erfahrungsberichte anderer Käufer zu studieren. Bei Husqvarna gibt es alternativ dazu auch ein spezielles Offroad-Kit.
Sind die Roboter wasserdicht bei Regen?
Aktuelle Modelle sind in der Regel wasserdicht. Auf eine Benutzung bei Regen sollte dennoch verzichtet werden. Der Mähroboter wird bei nassem Gras sehr schnell schmutzig und der Rasen fängt an zu kleben. Neuere Modelle verfügen zusätzlich über einen Regensensor.
Sind Mähroboter auch am Sonn- und Feiertag erlaubt?
Generell unterliegen Mähroboter nicht der Geräte- und Lärmschutzverordnung. Damit gibt es kein generelles Verbot, wie man dies bei normalen Rasenmähern kennt.
Allerdings muss man auch mit einem Mähroboter rücksichtsvoll umgehen. Die Sonntags- oder Feiertags-Ruhe muss gewährt werden. Außerdem kann es regionale Unterschiede geben, die den Einsatz auch von Mährobotern an Sonn- und Feiertagen verbietet. Darüber sollte man sich bei seiner Gemeinde, der Stadt oder dem Bundesland informieren.