Ist das Wetter mal wieder mies oder steht ein entspannter Familienabend auf dem Plan, bieten sich Kartenspiele an. Für Kinder als auch Erwachsene bedeutet das eine Menge Spaß. Gerade für Kinder sind Karten- oder Gesellschaftsspiele für die Lernkurve essentiell. Es stärkt die Konzentrationsfähigkeit und das Gruppengefüge. Außerdem lernen die Kleinen sich an Regeln zu halten.
Auch das Verlieren sollte gelernt werden. Besonders wichtig ist dies im Alter von drei bis sechs Jahren. Schließlich sollten die Kleinen im Kindergarten oder in der Vorschule damit umgehen können, wenn sie mal verlieren. Dennoch sollten die Eltern oder die Geschwister darauf achten, dass die Kinder nicht nur verlieren. Es hilft schließlich niemanden, wenn das Kind keine Lust mehr hat, weil es ständig nur verliert.
Wo liegen die Ursprünge des klassischen Kartenspiels?
Ihren Ursprung haben die klassischen Spielkarten allem Anschein nach in Asien. Zu damaliger Zeit wurden die Karten noch gefaltet und nicht wie heute üblich gefächert gehalten. Dort entstanden sie wahrscheinlich erst im 12. bis 13. Jahrhundert. Damals galt das Kartenspiel aber nicht als Kombinationsspiel wie man es heute kennt. Vielmehr wurde das Kartenspiel ausschließlich als Glücksspiel praktiziert.
Von China aus gelangten die Spielkarten dann nach Persien sowie in die arabischen Länder und schließlich nach Europa. Im 15. Und 16. Jahrhundert bildeten sich die heute bekannten Spielkartenblätter heraus. Das deutsche, französische und das spanische Blatt erlangten dabei die größte Verbreitung.
Worauf sollte beim Kauf geachtet werden?
Einsatzzweck
Der Einsatzzweck sollte vor dem Kauf im besten Fall feststehen. Soll das Kartenspiel etwas anderes zu den klassischen 32-Karten-Spielen sein? Soll damit die ganze Familie spielen können? Oder soll das Spiel bei einem Trinkgelage für den nötigen Spaß sorgen?
Personenanzahl
Viele Kartenspiele benötigen eine Mindestzahl an Mitspieler. Darauf sollte vor dem Kauf natürlich geachtet werden. Sollen bis zu 8 Mitspieler gleichzeitig spielen können, sollte beim Erwerb darauf geachtet werden. Die meisten Kartenspiele sind für ca. 4 Mitspieler ausgelegt. Bei einigen Spielen kann die Kartenanzahl einfach verdoppelt werden, bei anderen wiederum nicht. Außerdem sollte darauf geachtet werden, ob eine gerade oder ungerade Zahl an Mitspieler von Nöten ist.
Altersbeschränkung
Sollen auch die Kleinsten mit am Kartentisch spielen, sollte auf eine geeignete Altersbeschränkung geachtet werden. Es bringt schließlich nichts wenn der Sinn des Spiels nicht verstanden wird, oder aber Schwierigkeiten entstehen, weil die Vielzahl an Karten nicht in der Hand gehalten werden kann.
Spielanleitung
Generell empfiehlt es sich ein Kartenspiel zu erwerben, bei dem eine verständliche Spielanleitung enthalten ist. Da man dies im Vorhinein meist nicht weiß, empfiehlt es sich bei Kundenrezensionen oder Bewertungen zu schauen. Alternativ kann der Weg über Ratgeberseiten bis hin zu Wikipedia führen. Dort findet man zu fast jedem Spiel eine verständliche Anleitung.
Spieldauer
Soll das Kartenspiel etwas Kurzes für Zwischendurch sein? Oder aber lieber Stunden der Unterhaltung dienen? Dann sollte auf die Verpackung geachtet werden. In den meisten Fällen wird neben der Spieleranzahl und dem empfohlenen Alter eine durchschnittliche Spieldauer angegeben.
Ein Beispiel ist das klassische Kartenspiel Phase 10, das mit einer durchschnittlichen Spieldauer von ca. 60 – 90 Minuten sehr lang ist. Kürzer ist hingegen eine Partie Mau Mau, die mit nur 10 Minuten angegeben wird.
Was sind die beliebtesten Klassiker?
Skat
Skat gilt in Deutschland seit 2016 als immaterielles Kulturerbe. Um Skat zu spielen wird ein klassisches Skat-Kartenblatt mit 32 Karten benötigt.
Bei dem Kartenspiel handelt es sich um ein Strategiespiel, bei dem die insgesamt 3 Spieler zehn Karten erhalten. Die 2 übriggebliebenen Karten sind der namensgebende Skat. Nach dem sogenannten Reizen entscheiden sich zwei Spieler gegen einen Alleinspieler anzutreten. Die gewinnende Partei ist diejenige, die am Ende die höchsten Werte an Karten auf seiner Seite hat.
Canasta
Canasta ist ein klassisches Kartenspiel für 4 Personen. Entwickelt wurde das Spiel 1939 vom Rechtsanwalt Segundo Santos und dem Architekten Alberto Serrato. Das Ziel des Spiels ist möglichst viele Punkte zu erreichen. Gespielt wird meistens in zwei Teams á 2 Personen.
Sobald ein Team die Punktzahl von 5000 erreicht, gewinnt es. Benötigt werden insgesamt 108 Spielkarten. Zwei Mal 52 Blatt plus vier Joker. Aber auch hier gibt es regionale Abänderungen, wie es bei den Kartenspielen nun mal üblich ist.
Rommé / Rommee
Rommee bzw. Rommé ist ein in Deutschland sehr bekanntes Kartenspiel für 2 bis 6 Personen. Während das Spiel in Österreich unter dem originalen amerikanischen Namen Rummy verbreitet ist, spielt man das Spiel in Deutschland eher unter dem französisch scheinenden Namen Rommé.
Beim deutschen Rommé (Rommé mit Auslegen) werden 110 Karten benötigt, darunter zweimal 52 Karten und 6 Joker. Ziel des Spiels ist es, als erster alle Karten auf der Hand ab- bzw. anzulegen. Wer keine Karte mehr auf der Hand hat, gewinnt in Folge dessen.
Mau mau
Mau Mau ist ein sehr einfaches und erfolgreiches Kartenspiel, dass viele sicher schon im Kindesalter gespielt haben. Die genaue Geschichte des Spiels ist nicht bekannt und aufgezeichnet. Die erste Überlieferung der Spielregeln stammt aber aus den 1930er Jahren.
Das Schöne an dem Spiel ist, es gibt keine Begrenzung der maximalen Spieleranzahl. Die Spieleranzahl hängt maßgeblich davon ab, mit wie vielen Karten gespielt wird. Als Minimum gilt ein klassisches Skat-Kartenblatt mit 32 Karten. Wer als erster alle Karten von der Hand bekommt, gewinnt.
Uno
Uno ist ein US-amerikanisches Kartenspiel das hierzulande sehr bekannt ist. Im Gegensatz zu den meisten Kartenspielen, wird für Uno kein klassisches französisches Spielblatt benötigt. Das Spiel wird mit einem speziellen Blatt gespielt.
Ähnlich wie bei Mau Mau ist das Ziel bei Uno, die Karten möglichst schnell loszuwerden. Entwickelt wurde die traditionelle Spielidee 1969 von Merle Robbins, einem Inhaber eines Friseursalons in Milford.
Quartett
Quartett ist ein einfaches und bei Kindern sehr beliebtes Kartenspiel. Das Ziel des Spiels ist es, möglichst viele Quartette, also vier zusammengehörende Karten, zu sammeln. Dabei Fragen die Spieler die Mitspieler nach einer bestimmten Karte. Hat dieser die Karte auf der Hand, muss er sie an dem Gegenüber abtreten. Gespielt wird meist mit speziellen Motivkarten. Bei Kindern ist dies besonders hilfreich für das Erkennen von Zusammenhängen aus Symbolen und Inhalten.
Welche Spieleverlage sind beliebt?
Ravensburger
Die Ravensburger AG ist bekannt für die Herstellung von Gesellschaftsspielen, Kartenspiele und Puzzles. Mit dem Hauptsitz im gleichnamigen Ravensburg beschäftigt der Verlag über 2000 Mitarbeiter. Der Jahresumsatz betrug 2018 rund 490 Millionen Euro. Bekannte Kartenspiele von Ravensburger sind mit unter Rummy, Phase 10 und Set.
Mattel
Mattel ist ein US-amerikanischer Spielzeug-Konzern mit seinem globalen Hauptsitz in El Segundo, Kalifornien. Mattel gilt als zweitgrößter Spielzeug-Hersteller der Welt, hinter LEGO. Bekannt wurde Mattel vor allem durch die Barbie-Puppen, mit denen auf der ganzen Welt gespielt wird. Mattel beschäftigt weltweit mehr als 31.000 Mitarbeiter in 42 Ländern. Das bekannteste Kartenspiel aus dem Hause Mattel ist Uno.
Kosmos
Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG ist der Name eines Stuttgarter Verlags, der sich erst durch Naturführer, Ratgeber sowie Kinder- und Jugendbücher einen Namen gemacht hat. Seit 1985 begann der Verlag sich zusätzlich im Bereich der Gesellschaftsspiele zu etablieren. Mittlerweile kann das Unternehmen zahlreiche ausgezeichnete Titel vorweisen. Zu den beliebtesten Kartenspielen gehören etwa die Spiele „Halt mal kurz“, Keltis und Hanamikoji.
Schmidt Spiele
Schmidt Spiele ist ein klassischer Spieleverlag mit Sitz in Berlin. Der Verlag konzentriert sich dabei auf familientaugliche Gesellschaftsspiele. Der 1907 gegründete Verlag erwirtschaftet einen Umsatz von rund 50 Millionen Euro im Jahr. Neben zahlreichen Auszeichnungen für Brettspiele ist der Verlag auch für seine Kartenspiele wie zum Beispiel Mogel Motte, Tempel des Schreckens oder Ligretto bekannt.
Abschließende Fragen zum Thema
Welche Kartenspiele sind beliebt für zwei Spieler?
Das ist schwer zu sagen. Klassische Spiele wie Mau Mau, Schwarzer Peter oder Poker stehen laut Trend-Analysen weit vorne in Sachen Beliebtheit. Viele Kartenspiele lassen sich auch abändern, sodass es für zwei Spieler spielbar ist. Dazu zählt zum Beispiel Offiziersskat bzw. Zweimann-Skat.
Welche Kartenspiele gibt es mit 32 Karten?
Kartenspiele mit 32 Karten können unter anderem sein: Mau Mau, Skat, Schafkopf, Schwimmen, Piquet oder Siebzehn und Vier.
Werden auch Kartenspiele des Jahres gekürt?
Ja. Der Kritikerpreis „Spiel des Jahres“ unterscheidet nicht zwischen herkömmlichen Gesellschaftsspielen und Kartenspielen. Erst 2019 gehörte das Kartenspiel Lama zu der Nominierungsliste. Das Spiel ist ein kurzweiliges Kartenspiel mit Ärgerfaktor.
Gibt es Kartenspiele für eine Person?
Ja die gibt es. Auch wenn die meisten Kartenspiele für mindestens 2 Personen ausgelegt sind, gibt es auch vereinzelt Spiele die alleine gespielt werden können. Das wohl bekannteste Spiel ist Patience. Weitere Spiele sind „Auf Wiedersehen“, Ramsch oder „Rot und Schwarz“.
Welche Kartenspiele eignen sich für Senioren?
Die Gesellschaft wird bekanntlich immer älter. Einige Spieleverlage haben die steigende Anzahl der Senioren dazu veranlasst, speziell für diese Zielgruppe Spiele zu entwerfen. Ein klassisches Kartenspiel das sich durchaus für ältere Menschen eignet, ist Phase 10. Das Spiel ist recht verständlich und einfach.
Generell sollte auf eine deutliche Lesbarkeit der Karten geachtet werden. Beliebt ist ebenfalls Rommee, oder das ähnlich spielbare Rummycub mit kleinen Holzplättchen statt Karten.