Gartenhecken sind ein wichtiger Bestandteil der Gartenplanung und -gestaltung. Sie sind gewissermaßen ein lebendiger Gartenzaun, der den Gartenbewohnern als Sicht- und Windschutz dient. Darüber hinaus bieten Hecken auch ungestörten Lebensraum für viele Arten von Vögel und Insekten.
Damit eine Hecke gesund aussieht und in Form bleibt, muss sie regelmäßig gestutzt werden. Dabei leistet eine Heckenschere gute Dienste. Diese gibt es in zahlreichen Ausführungen, man unterscheidet zwischen Manuelle-, Elektro-, Akku- und Benzin-Heckenscheren.
Was für Typen von Heckenscheren gibt es?
Im Allgemeinen wird die Schneidfläche einer motorisierten Heckenschere von zwei wellenförmigen „Schwertern“ gebildet, die gegeneinander bewegt werden. Sie verfügen beide über kleine Messer, deren Abstand etwa den zu durchtrennenden Ästen entspricht. Eine der beiden Schneideflächen ist feststehend, das darüber befindliche zweite Schwert bewegt sich und ermöglicht so den eigentlichen Schneidevorgang.
Hand-Heckenscheren
Die manuellen Hand-Heckenscheren besitzen in den meisten Fällen über etwa 25 bis 40 cm lange Scherklingen. Manche Modelle verfügen über zusätzliche Teleskopgriffe, die vor allem bei stärkeren Ästen ausgezogen werden können. Durch die größere Hebelwirkung muss weniger Kraft zum Schneiden des Astes aufgewendet werden.
Elektro-Heckenscheren
Bei der elektrischen Heckenschere sorgt ein Elektromotor für die Bewegung des Schwertes. Üblicherweise weisen die Modelle eine Leistung von 500 bis 700 Watt auf. Mit der elektrisch betriebenen Heckenschere sind die meisten Käufer wohl am besten bedient. Sie sind deutlich preiswerter als Akku- oder Benzin-Modelle und arbeiten wesentlich schneller als manuelle Scheren.
Akku-Heckenscheren
Der einzige Unterschied von akkubetriebenen zu elektrischen Heckenscheren ist, dass die Stromversorgung des Gerätes über einen Akku erfolgt. In den meisten Fällen sind aber nur hochwertige Akku-Heckenscheren mit Lithium-Ionen-Akku wirklich zu empfehlen. Leider reicht eine Akkuladung meist nur etwa 30 bis 60 Minuten, weshalb ein zweiter Akku empfehlenswert ist.
Benzin-Heckenscheren
Benzinbetriebene Heckenscheren unterscheiden sich natürlich durch den verbauten Motor. Meist mit um die 1 PS ausgestattet, sind die Heckenscheren deutlich teurer, dafür aber auch leistungsstärker als die Konkurrenz. Außerdem wiegen die Modelle sehr viel, weshalb der Normalnutzer meist auf Akku- oder Elektro-Modelle zurückgreift.
Teleskop-Heckenscheren
Mittlerweile werden auch viele Teleskop-Heckenscheren angeboten, die mit Elektro- oder Akku-Antrieb versehen sind. Dabei ist die Heckenschere mit einem Teleskop-Stab ausgerüstet, der eine Arbeit in bis zu drei Metern Höhe und in verschiedenen Winkeln ermöglicht.
Welche Ausstattungsmerkmale sind wichtig?
Vor dem Kauf sollten Sie sich auf jeden Fall über die wichtigsten Ausstattungsmermale informieren und vor allem abwägen, was für den individuellen Verwendungszweck notwendig ist. Neben der Frage welcher Antrieb für Sie in Frage kommt, sind das vor allem folgende Dinge:
Leistung
Wie so oft gilt auch hier: je höher die Leistung, desto höher die Kraft. Es hat sich gezeigt, dass Elektro-Modelle unter 400 Watt Leistung zu wenig kraft für einen anständigen Heckenschnitt aufweisen. Obwohl oft nur die Aufnahmeleistung angegen wird, sollte diese den Ansprüchen genügen. Wichtiger als die reine Leistungsangabe sind die nachfolgenden Punkte.
Schwert-/Schnittlänge
Die Schwertlänge gibt an, wie lang ein Schnitt mit der jeweiligen Heckenschere ist. Allerdings muss man sich im Klaren sein, dass eine größere Schwertlänge eine schwierigere Handhabung und Gewicht mit sich bringt. Deshalb empfiehlt sich eine Schwertlänge von etwa 45 bis 55 cm. Modelle mit 65 cm Schnittlänge sollten bereits die Obergrenze darstellen.
Schnittstärke
Diese gibt an, wie groß der Messerabstand ist und wie dick die zu kappenden Äste sein können. Da die meisten Heckenäste eher dünn sind, reicht eine Schnittstärke von 18 mm in den meisten Fällen vollkommen aus. Modelle mit Messerabständen von bis zu 28 mm schaffen auch stärkere Äste, womit dann kräftige Rückschnitte realisierbar sind.
Messerstoppfunktion
Eine elektrische Heckenschere sollte auf jeden Fall mit einer Messerstoppfunktion ausgestattet sein, die das Nachlaufen der Messer nach dem Abschalten unterbindet. So könnte auch versehentlich das Stromkabel durchgeschnitten werden, was unter Umständen sogar lebensgefährlich ist.
Sicherheitsschaltung
Genauso wichtig ist die Sicherheitsschaltung. Sie besteht aus zwei Schaltern, die gleichzeitig betätigen werden müssen, um die Heckenschere einzuschalten und in Betrieb zu halten.
Überlastungsschutz
Falls die Scheren bei zu dicken Ästen blockieren, darf zum Schutz des Motors ein elektronischer Überlastungsschutz keinesfalls fehlen. Wobei die meisten Modelle soetwas an Bord haben.
Antivibrationssystem
Bei größeren Flächen ist ein Modell mit Antivibrationssystem zu empfehlen. Eine längere Verwendung der Heckenschere ohne Unterbrechung kann nämlich zu unangenehmen Durchblutungsstörungen in den Händen des Benutzers führen.
Lautstärke
Am leisesten ist die klassische mechanische Handheckenschere. Etwas lauter sind Geräte mit elektrischem oder akkubetriebenem Antrieb. Die größte Lautstärke weisen Benzin-Heckenscheren auf.
Wie sollte die Heckenschere gereinigt und gepflegt werden?
Nach dem Schnitt sollten vor allem die Messer der Heckenscheren gründlich gereinigt und mit einem passenden Schmierstoff behandelt werden. Ansonsten könnte der zwischen dem Klingenblatt und der Führung eingetretene Pflanzensaft verharzen und das Gerät beschädigen.
Das Nachschleifen sollte nach Möglichkeit stets von einer fachlich versierten Person ausgeführt werden. Manchmal müssen die Messer auch ausgewechselt oder neu eingestellt werden. Auch das sollte im Fachhandel gemacht werden, damit das Gerät sicher im Einsatz ist und bleibt.
Lagerung: Zur Lagerung sollte die Kunststoff-Scheide der Heckenschere mit Kettenöl gefüllt an der Wand befestigt werden und das Scherenblatt direkt in Öl gelagert werden.
Wieso wächst meine Hecke nicht?
Die Hecke sollte im Idealfall zweimal pro Jahr beschnitten werden, im Herbst und im Frühjahr. Der Zentralverband Gartenbau rät, die Hecken bis Ende August zu schneiden. Würde man die Hecke erst im Folgezeitraum schneiden, würden die dann folgenden Triebe unter Umständen Frostschäden erleiden.
Der zweite Schnitt sollte wenn möglich bereits im Februar erfolgen. Je nach Pflanze und Gegegebenheiten kann sich das Ganze allerdings auch ändern.
Tage mit bedecktem Himmel sind optimal zum Heckenschneiden geeignet. Schneidet man bei Sonnenschein und Hitze, besteht die Gefahr, dass die Hecken austrocknen, wodurch die Blattspitzen und Nadeln braun und unansehnlich werden. Ideal ist ein Rückschnitt in Trapezform, damit die unteren Triebe mit ausreichend Licht versorgt werden, wodurch die Hecke eine breite und auch blickdichte Basis erhält.
Wussten Sie es? Da eine Hecke ein beliebter Nist- und Brutplatz für Vögel ist, ist deutschlandweit ein radikaler Heckenschnitt im Zeitraum von März bis Ende September untersagt. Lediglich Form- und Pflegeschnitte sind in dieser Zeit erlaubt und auch erwünscht.