Die handelsübliche Filterkaffeemaschine begleitet uns bereits seit einigen Jahren und steht bei vielen noch immer hoch im Kurs. Obwohl bereits diverse Vollautomaten sowie Pad- und Kapselkonkurrenten mit Cappuccino, Espresso und Latte Macchiato auf dem Markt sind, schwören viele nach wie vor auf den Geschmack von normal aufgebrühten Filterkaffee.
Aber auch bei Filterkaffeemaschinen gibt es zahlreiche Ausstattungs- und Qualitätsmerkmale, die Sie beim Kauf berücksichtigen sollten. Welche das sind, erklären wir im nachfolgenden.
Wie funktionieren Filterkaffeemaschinen?
Nahezu alle Filterkaffeemaschinen arbeiten nach dem Prinzip der Gravitations-Filterung. Dabei läuft das Wasser aus dem Wassertank durch ein Fallrohr in den Erhitzer.
Dieser ist am Boden der Maschine unter der integrierten Warmhalteplatte angebracht. Das Wasser wird auf etwa 100 °C erhitzt und durch ein Steigrohr gelangt das heiße Wasser zum Kaffeepulver im Filter. Nach dem Brühvorgang bleibt der Erhitzer auch weiterhin in Betrieb.
Bei Geräten mit Glaskanne hält er den Kaffee über die eingebaute Warmhalteplatte warm. Bei Geräten mit einer Thermoskanne ist das nicht erforderlich, die Kanne übernimmt das Warmhalten und der Erhitzer schaltet sich nach Ende des Brühvorganges automatisch ab.
Wichtig ist aber auch das Brühverfahren: Das aufgekochte Wasser läuft bei günstigen Geräten üblicherweise tröpfchenweise über das Kaffeemehl. Diese Methode hat den Nachteil, dass das Wasser während des Brühvorganges ziemlich schnell abkühlt und nur eine geringe Menge Wasser mit viel Kaffee in Berührung kommt.
Hochwertigere Kaffeemaschinen arbeiten mit dem sogenannten „Schwallbrühverfahren“, was einige Vorteile bietet. Das kochende Wasser wird zunächst zurückgehalten und in einem Behälter gesammelt. Eine eingebaute Rückhaltevorrichtung öffnet sich, sobald die optimale Wassermenge erhitzt wurde, um das Wasser im Anschluss mit einem Schwall über das Kaffeepulver zu gießen.
Hierbei kommt eine größere Menge Wasser mit dem Kaffee in Berührung, das Wasser kühlt nicht so schnell ab und die Aromen können sich zur Gänze entfalten. Der Kaffee schmeckt laut Meinung vieler dank des Schwallbrühverfahrens aromatischer und intensiver.
Wie unterscheiden sich Papierfilter und Permanentfilter?
Beim Erwerb einer Filterkaffeemaschine haben Sie die Wahl zwischen zwei unterschiedlichen Filtertypen. Die klassische Filterkaffeemaschine verfügt über eine Kunststoffhalterung für einen normalen Papierfilter. Dieser wird bei jeder Kaffeezubereitung neu verwendet und danach kompostiert oder weggeworfen.
Mittlerweile werden auch Filterkaffeemaschinen mit sogenanntem „Permanentfilter“ angeboten. Ein solcher Permanentfilter verfügt über ein feinmaschiges Netz aus Edelstahl. Diese Art von Filter muss aber nach jedem Brühvorgang vollständig gereinigt werden. Der Aufwand ist also deutlich größer im Vergleich zum Papierfilter.
Die sorgfältige Reinigung des Filters ist deswegen wichtig, da sich die öligen Kaffeebestandteile im Filter ansammeln und einen unangenehmen Beigeschmack hervorrufen können. Außerdem sollte man die Hände von Billigfiltern lassen. Diese geben unter Umständen Inhaltsstoffe (auch gesundheitsschädliche) an das heiße Kaffeewasser ab.
Wie unterscheiden sich die verschiedenen Kaffeebrühsysteme?
Kaffee kann heutzutage auf unterschiedlichste Art zubereitet werden. Neben der Filterkaffeemaschine kommen auch Kapselmaschinen, Kaffeepadmaschinen sowie Kaffeevollautomaten zum Einsatz. Die Vor- und Nachteile dieser Maschinentypen sind im Folgenden angeführt.
Kapselmaschine
Eine sogenannte Portionskaffeemaschine wird mit einer Kaffeekapsel versehen und der Kaffee wird auf Knopfdruck zubereitet. Diese Kapseln bestehen aus einer Ummantelung aus Kunststoff und enthalten etwa acht Gramm Kaffee. Beim Einspannen der Kapsel bohren kleine Dornen oben und unten ein Loch in die Kapsel.
Im Kapselinneren ist an der Oberseite ein kleines Sieb angebracht, das untere Sieb der Kapsel funktioniert wie ein Siebträger. Das Wasser strömt durch die obere Öffnung durch das Kaffeepulver und fließt durch das zweite Loch in die Tasse. Ein Vorteil ist, dass der Kaffee bis zum Gebrauch versiegelt ist und ein großer Teil des Aromas erhalten bleibt.
Was das Preis-/Leistungs-Verhältnis anbelangt, ist die Kapselmaschine in Sachen Anschaffungspreis als auch bei den Folgekosten deutlich teurer als die Filterkaffeemaschinen. Außerdem nachteilig ist das relativ hohe Abfallaufkommen, das Umweltschützer oft kritisieren aufgrund von verwendetem Aluminium und Kunststoff.
Padmaschine
Bei diesen Geräten wird der Kaffee mittels sogenannter Kaffeepads in die Maschine eingebracht. Liegt das Pad in der Aufnahmevorrichtung, wird das Wasser mit richtiger Temperatur und hohem Druck durch das Pad gepresst und der Kaffee läuft in die Tasse. Durch die relativ kurze Brühzeit ist der Kaffee arm an Reiz- und Bitterstoffen.
Beim Preis-/Leistungs-Verhältnis liegt die Padmaschine im Mittelfeld zwischen Filterkaffeemaschine und Kapselmaschinen. Die Maschinen selbst gibt es bereits zu relativ günstigen Preisen, die Pads sind pro Gramm Kaffee aber deutlich teurer als normal gemahlener Filterkaffee.
Kaffeevollautomat
Die meisten dieser Geräte verfügen über eine Milchschaum-Funktion und ein integriertes Mahlwerk für frisch gemahlene Kaffeebohnen. Mit einem solchen Gerät lassen sich alle bekannten italienischen Kaffeespezialitäten herstellen – vom Cappuccino bis zum Latte Macchiato. Sie funktionieren mit einem höheren Druck und etwa 90 Grad Celsius heißem Wasser, damit aus dem Kaffeepulver der kräftige, dunkle Espresso mit Crema entsteht.
Vom Preis-/Leistungs-Verhältnis ist ein Kaffeevollautomat am teuersten. Die Automaten für Einsteiger kosten oft bereits deutlich über 500 Euro. Hinzu kommt die regelmäßige Wartung, die ebenfalls einiges an Geld verschlingen kann.
Welche Ausstattungsmerkmale sind wichtig?
Das integrierte Mahlwerk: Bereits kurz nach dem Mahlen der Kaffeebohnen geht ein Teil der Aromen verloren. Die neuen und hochwertigen Filterkaffeemaschinen verfügen über ein integriertes Mahlwerk. Vor dem Brühvorgang wird der Kaffee frisch gemahlen und im Kaffeefilter aufgefangen. Bei den meisten Modellen kann alternativ auch Pulverkaffee verwendet werden.
Der Timer und der Aromawahlschalter: Diese gehören zur Basisausstattung von hochwertigen Filterkaffeemaschinen. Über den Timer können Sie eine eingebaute Zeitschaltuhr programmieren, um am Vorabend die Kaffeemaschine vorzubereiten.
Der Aromawahlschalter bietet die Möglichkeit, Kaffeestärke und Aroma zu bestimmen. Im Grunde wird hier lediglich das Wasser langsamer erhitzt, damit mehr Zeit bleibt um durch den Filter zu laufen und Aromastoffe zu extrahieren.
Die Thermoskanne: Bei vielen Modellen hat eine Thermoskanne die Glaskanne und die Warmhalteplatte ersetzt. In der Thermoskanne wird der Kaffee direkt aufgefangen und bleibt über viele Stunden warm. Außerdem positiv, die Kaffeemaschine verbraucht dank der fehlenden Warmhalteplatte deutlich weniger Strom.
Der integrierte Wasserfilter: Derzeit werden auch Filterkaffeemaschinen mit einem Aktivkohlefilter ausgestattet. Das Wasser wird in der Kaffeemaschine automatisch gefiltert und das Aroma des Kaffees wird verbessert.
Erwerben Sie eine Maschine mit integriertem Wasserfilter, wenn der Härtegrad Ihres Leitungswassers hoch ist. Bei normalem oder geringem Härtegrad ist der Wasserfilter nicht nötig und sollte aus der Maschine entfernt werden.
Was sind die aktuellen Testsieger der Stiftung Warentest?
Die Stiftung Warentest hat im Jahr 2018 (07/2018) wieder einige Filterkaffeemaschinen getestet. Dabei wurden Maschinen mit Glas- und Thermoskanne berücksichtigt.
Zusammenfassend kann man bereits sagen: Nicht der Preis muss immer entscheidend sein: Es schnitten bereits Kaffeemaschinen ab 40 Euro mit dem Qualitätsurteil „Gut“ ab. Grundsätzlich konnten aber fast alle getesteten Modelle überzeugen. Große Ausreißer gab es keine.
Zu den Bewertungskriterien zählten unter anderem die sensorische Beurteilung des Kaffees (35%), das Brühverhalten (25%), die Handhabung (20%), die Umwelteigenschaften (10%) sowie die Haltbarkeit und Sicherheit (je 5%).
Zum Erstaunen vieler konnte eine Filterkaffeemaschine mit Thermoskanne die Bestnote im gesamten Test erreichen. Die Melitta Look Therm 1011-10 ist bereits für unter 60 Euro erhältlich und konnte das Qualitätsurteil 1,9 „Gut“ erreichen.
Bei der sensorischen Beurteilung des gebrühten Kaffees gelang der Maschine sogar die Bestnote 1,7 „Gut“. Der Kaffee schmeckte den Testern gut und weniger wässrig als bei anderen Modellen. Als Testsieger unter den Filterkaffeemaschinen mit Glaskanne konnten gleich drei Modelle die Bestnote 2,1 „Gut“ erreichen.
Darunter ist die sehr preiswerte Krups Pro Aroma Plus KM321, die bereits für unter 50€ erhältlich ist und in allen Bereichen überzeugen konnte.
Die Philips Café Gourmet HD5408/20 konnte besonders bei der sensorischen Beurteilung mit der Note 1,9 „Gut“ überzeugen. Sie konnte die Inhaltsstoffe aus dem Kaffeemehl am besten herauslösen. Die Kaffeemaschine arbeitet nach dem Direkt-Brühprinzip. Sie bringt das Wasser zuerst zum Brühen und gießt dann kochendes Wasser kontinuierlich in den Filter.
Den Testsieger im Bereich der Filterkaffeemaschinen mit Mahlwerk stellt wieder Melitta. Mit der AromaFresh 1021-01 konnte das Unternehmen die Note 2,0 „Gut“ im Test einfahren. Bei der Beurteilung des Kaffees konnte die Maschine die Mitkonkurrenten hinter sich lassen.
Der Kaffee aus der Maschine schmeckte nach Meinung der Tester weniger wässrig als viele andere. Lediglich bei den Umwelteigenschaften konnte die Maschine die Tester mit einem „Befriedigend“ nicht zu 100 Prozent überzeugen.